News - 02.08.2006
     
  Fliegender Wechsel im Schüleraustausch
   
  Isabel Häfner, Jasmin Kunath und Julia Kern zurück in Gera
Franziska Rudolph, Daniel Werner und Erik Seewald nun in Fort Wayne
   
  Am 24. Juli begrüßte der Vorsitzende  der Partnerschaftsgesellschaft Gera- Fort Wayne, Ramon Miller, Isabel Häfner, Jasmin Kunath und Julia Kern zurück in Gera. Alle drei hatten ein Schuljahr in Geras Partnerstadt Fort Wayne im Bundesstat Indiana verbracht. Der Schüleraustausch sei eine der tragenden Säulen der Partnerschaftsarbeit zwischen den beiden Städten, betonte Ramon Miller in seiner kleinen Rede. Seit 1998 nahmen 26 Schüler an dem von der Partnerorganisation initiierten Austausch teil. Ziel sei es, jedes Jahr zwei bis fünf Schüler aus Gera zu entsenden. Umgekehrt ist das Verhältnis nicht ganz so ausgeglichen, hier war es stets nur ein Schüler, der in Gera zu Gast weilte. Fort Wayne sei nicht unbedingt eine Stadt für Touristen, doch gerade für Schüleraustausche sehr geeignet. „Eine ungeheure Anteilnahme gibt es an allem was Deutschland betrifft. Zahlreiche Einwohner haben deutsche Namen oder deutsche Vorfahren.“ informierte Ramon Miller weiter.

Eine Neuerung des diesjährigen Austausches war, dass mit Julia Kern erstmals eine Regelschülerin nach Fort Wayne geschickt wurde, vorher waren es stets Gymnasiasten. Julia hat aber noch weitere Besonderheiten aufzuweisen. Erst vor vier Jahren kam sie mit ihren Eltern aus der Nähe von Moskau nach Gera, sprach kaum Deutsch und hatte anfangs großes Heimweh. Gerade eingelebt ging sie nach Amerika, auch dort mit nur geringen Sprachkenntnissen versehen. Gerade zwei Jahre hatte Julia in der Schule Englisch gelernt. Und nun musste sie den Unterricht verfolgen, der plötzlich ausschließlich in  Englisch stattfand. Umso bemerkenswerter, dass Julia ihr amerikanisches Schuljahr mit sehr guten Noten abschloss und obendrein auch gleich noch ihre Fahrerlaubnis ablegte. Und wie aus Fort Wayne zu hören war, sprach sie nach diesem Jahr ein nahezu akzentfreies Englisch.
     
  Klicken für großes Bild Vordere Reihe v.l.
Julia Kern, Isabel Häfner, Jasmin Kunath

Hintere Reihe v.l. Vereinsvorsitzender Ramon Miller, Daniel Werner, Franziska Rudolph, Erik Seewald, Shaun Zimmermann
     
  Im kommenden Schuljahr werden Franziska Rudolph, Daniel Werner und Erik Seewald in Geras Partnerstadt weilen. Alle drei haben schon vorher per e-mail Kontakt mit ihren Gastgeberfamilien aufgenommen. Was sie sich von ihrem Fort Wayne-Aufenthalt erwarten? Auf viele neue Kenntnisse in einem anderen Schulsystem und neue Freunde hofft Franziska Rudolph, perfekte Englischkenntnisse möchten  die Jungs erwerben und  diese später mal im Beruf erfolgreich anwenden.

Unbedingt erwähnt werden muss auch der 16-jährige Shaun Zimmermann, derzeitiger Gastschüler aus Fort Wayne. Shaun wird bis März nächsten Jahres hier in Gera im Goethe-Gymnasium lernen und dabei bei mehreren Gastfamilien untergebracht sein. Zu hoffen ist, dass sich sein Aufenthalt weniger nervenaufreibend gestaltet als seine Anreise. Durch ein Missverständnis war Shauns Ankunft in Berlin einen Tag zu früh gemeldet worden, sodass seine Abholer umsonst auf dem Flughafen Tegel auf ihn warteten. Eine nochmalige Hinreise war leider nicht möglich, sodass für Shaun die Fahrt nach Gera mit dem Zug organisiert werden musste. Noch nie in seinem Leben war Shaun bisher Zug gefahren. Und hier gab es die nächste Überraschung: der geplante Zug nach Gera kam zwar pünktlich hier an, doch ohne Shaun. Niemand hatte vorhersehen können, dass ein Bahnsteig in Leipzig geändert worden war und Shaun deshalb erstmal im falschen Zug saß. Völlig fertig doch um einige Erfahrungen rund ums Bahnfahren reicher erreichte er am Ende doch noch unsere Stadt. Seine ersten Wochen in Gera verbringt Shaun in der Familie von Eric Seewald.

Ein Kurzporträt des 16-Jährigen und ein Bericht über seine ersten Erfahrungen in Gera folgen in Kürze.
     
  Steffi Kopp  
    02.08.2006